Elternverband begrüßt CDU-Papier zur Inklusion in der Schule
Rechtsanspruch muss jetzt schnell umgesetzt werden.
Pressemitteilung der Landesarbeitsgemeinschaft Gemeinsam Leben, Gemeinsam Lernen NRW e.V.
Der Elternverband „Gemeinsam Leben, Gemeinsam Lernen“ NRW begrüßt die deutlichen Worte der CDU-Landtagsfraktion zur Inklusion in der Schule. In einem am Freitag vorgelegten Positionspapier bekennt sich die CDU klar zum Ziel eines inklusiven Schulsystems in Nordrhein-Westfalen und fordert von der Landesregierung seine schrittweise Einführung.
„Erstmals erkennt die CDU den individuellen Rechtsanspruch auf inklusive Bildung in der Allgemeinen Schule uneingeschränkt an.“ freut sich Bernd Kochanek, Landesvorsitzender des Elternverbandes. „Nach den regierenden Parteien BÜNDNIS‘90/DIE GRÜNEN und SPD kommt nun auch von der CDU die klare Forderung, ein inklusives Schulsystem in NRW aufzubauen. Einer Gesetzesänderung für das kommende Schuljahr steht nun nichts mehr im Wege“, so Kochanek. Vieles was in diesem Positionspapier steht, entspricht dem, was Gemeinsam Leben, Gemeinsam Lernen seit langem fordert. Der Elternverband begrüßt besonders die Bereitschaft der CDU, die Sonderschulen „Lernen“ und „Sprache“ so früh wie möglich auslaufen zu lassen.
Ein im Auftrag der Landesregierung im Sommer vorgelegtes Gutachten zur Ressourcensteuerung zeigt deutlich, dass ein qualitativ hochwertiges Umsetzungskonzept nicht zu finanzieren ist, wenn am Doppelsystem aus Förderschulen und Inklusiver Schule festgehalten wird. Die Frage, ob alle Förderschulen auf Dauer bestehen bleiben müssen, war einer der entscheidenden Punkte, an dem eine Einigung im Landtag bisher gescheitert ist.
„Gemeinsam Leben, Gemeinsam Lernen“ begrüßt auch die Forderungen der CDU nach unabhängiger Elternberatung, nach guter Personal- und Sachausstattung jeder inklusiv arbeitenden Schule, sowie nach einem hochwertigen und schulspezifischen Fortbildungsprogramm für inklusiven Unterricht.
Der Elternverband erwartet jetzt von der Landesregierung, dass sie umgehend einen Gesetzentwurf vorlegt und bis zum Sommer 2012 die Barrieren für inklusiven Unterricht in den Rechtsverordnungen und Erlassen beseitigt.